Man nimmt ein Wattestäbchen in den Mund, schabt kurz über den Gaumen, oder spuckt in ein Plastikröhrchen und einige Wochen später erhält man sein eigenes DNA-Profil. Mittlerweile bieten einige Firmen, unter anderem in den USA, die Erstellung eines eigenen Gen-Profils an.
Was wird untersucht?
Bei einem Gen-Test wird das Genom auf bestimmte bekannte Auffälligkeiten untersucht. Diese sind in den meisten Fälle Erbkrankheiten oder Genabschnitte, von denen man weiß, dass sie bei bestimmten Krankheiten eine Rolle spielen oder spielen können. Weiterhin kann man über die Genanalyse Aussagen über die Herkunft machen. Etwa 500.000 Variationen werden ausgewertet, gemessen an der Gesamtzahl an Genvarianten immer noch ein recht kleiner Teil.
Wie gut sind die Aussagen?
Die Programme, die die Gentests auswerten, geben meistens von Wahrscheinlichkeiten aus. Wenn eine bestimmte Mutation gefunden wird, kann ermittelt werden, mit welcher Wahrscheinlichkeit man eine daraus resultierende Krankheit bekommen kann, Dazu werden viele andere Faktoren verwendet, wie gesundheitliche Verfassung, Risikofaktoren und ob Krankheiten dominant oder rezessiv vererbt werden. In vielen Fällen wird auch nur erkannt, dass ein bestimmtes Gen vorhanden ist. Wer sich dafür interessiert, wo man herkommt, kann über den Test erfahren, welche Anteile an bestimmten Bevölkerungsgruppen vorhanden sind.
Welche Gefahren gibt es?
Eine Gefahr besteht in der Veröffentlichung der Daten. Zwar sind die Daten von Firmen wie 23andme und anderen geschützt und vertraulich, aber viele Nutzer senden die Ergebnisse auf andere Webseiten, die weitere Analysen vornehmen. In den USA ist ein Straftäter überführt worden, weil man seine DNA gefunden hatte, er aber nicht in der Polizei-Datenbank eingetragen war. Man fand aber die DNA von Verwandten in einer Genvergleichs-Webseite und konnte so seinem Genprofil einen Namen geben.
Ein anderes Problem ist die Interpretation der Daten. Wenn man zum Beispiel eine Genmutation besitzt, die sehr häufig bei einer bestimmten Krebsart vorkommt, muss das noch lange nicht heißen, dass man auch an dem Krebs erkrankt. Manche Benutzer nehmen solche Ergebnisse zum Anlass, zu resignieren, weil sie glauben, die Krankheit auf jeden Fall auch zu bekommen. Bei anderen kann das schwerwiegende psychische Folgen haben, weil man glaubt, bald sterben zu müssen. Auch die Herkunftsanalyse kann zu Überraschungen führen. Das betrifft zum Beispiel adoptierte Kinder, denen man die Adoption verschwiegen hatte, oder uneheliche Kinder sowie Kinder einer Familie, die aber unterschiedliche Elternteile haben können.